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Theorie

Allgemeine klinische Definition

Die Bonding Psychotherapie (BP) ist ein bewusst geplanter interaktioneller, gruppentherapeutischer Prozess zur Behandlung von Störungen, die in einem Zusammenhang mit der mangelnden Befriedigung der neurobiologisch verankerten psychosozialen Grundbedürfnissen stehen. Diejenigen Störungen, die im Konsens mit dem Patienten als behandlungsbedürftig erachtet werden, werden sowohl mit erlebnisaktivierenden körperbezogenen averbalen als auch verbalen Mitteln behandelt. Veränderungen in Richtung auf ein definiertes gemeinsam erarbeitetes Ziel werden durch lehrbare Techniken auf der Basis einer Theorie des gesunden und pathologischen interpersonellen Verhaltens erreicht. Diese Veränderung vollzieht sich in einer tragfähigen emotionalen Beziehung zur Gruppe und dem Therapeuten.

Siehe auch Bonding-Psychotherapie – eine Einführung

Einleitung (Stauss) und Geleitwort (Kurt Fritzsche) aus Bonding Psychotherapie - Grundlagen und Methoden.

Kösel-Verlag, von Konrad Stauss

Der Anlass dieses Buch zu schreiben, war die Notwendigkeit die Bonding- Psychotherapie-Theorie , die seit dem Erscheinen des Buches von Casriel „A Scream Away From Happiness“ im Jahre 1972 nicht verändert wurde, auf einen zeitgemässen Stand zu bringen. Dabei sollte das Grundparadigma der Bonding- Psychotherapie bewahrt werden. Dieses Paradigma sieht die Ursache von seelischen Störungen in der mangelnden Befriedigung der psychosozialen Grundbedürfnisse. Oder kurz gesagt: seelische Störung als Ausdruck eines Mangelsyndroms“. Da die Befriedigung oder Nichtbefriedigung dieser psychosozialen Grundbedürfnisse an die Beziehung zu anderen gebunden ist, sind seelische Gesundheit oder seelische Störungen Ausdruck gelungener oder misslungener Formen der Beziehungsgestaltung. Diese Ursachenzuschreibung von seelischen Störungen ist allen interpersonellen Therapieverfahren gemeinsam.

Biologische Korrelate von Emotionen (Godehard Stadtmüller, Jeffrey A. Gordon)

Aus: „Psychoanalyse und Körper“, Nr. 9, 2006, Heft II, Verlag: Psychosozial (Giessen), Herausgeber Peter Geissler

Zusammenfassung
In den letzten Jahren hat Emotionsforschung zunehmendes Interesse erfahren sowohl bzgl. neurobiologischer wie psychotherapeutischer Fragestellungen. Wir skizzieren Möglichkeiten, biologische Korrelate von Gefühlen zu finden und referieren den Stand der Forschung zur Frage, wie viele und welche Grundgefühle es gibt.

Am Beispiel der sehr gut erforschten neurobiologischen Bahnen der Angst formulieren wir Hypothesen, welche neurobiologischen Strukturen respektive Funktionen involviert sind bei Einstellungsarbeit und bei Bonding-Psychotherapie. Die Hypothesen können begründen, warum bei diesen Therapieverfahren implizite Gedächtnisinhalte bewusst werden und wie es zu einer korrigierenden Erfahrung kommen kann. Diese Modellvorstellungen erklären, was das physiologische Korrelat einer psychologisch korrigierenden Erfahrung ist bzw. sein kann.

Bonding-Therapie – Schattenaspekte – Versuch einer geschichtlichen Erklärung

Jeff und Julia Gordon, 2007

In dieser Schrift wollen wir den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund, in dem die Bonding-Psychotherapie entstanden ist beleuchten und reflektieren, da wir den Eindruck haben, dass einige Begleiterscheinungen der Anfangszeit lang ihre Schatten geworfen haben.

Anlass unserer Überlegungen war ein Gespräch mit einem von uns hochgeschätzten Schweizer Freund und Kollegen, einem Psychologen und ausgebildeten Bonding-Psychotherapeuten, Leiter eines Therapiehauses. Auf unsere Frage, warum er die Bonding-Psychotherapie, obwohl von ihm geschätzt, nicht mehr anwendet antwortete er, dass mit ein Grund sei, dass aus der Ursprungszeit des damaligen „New Identity Process“ (2001 umbenannt in Bonding-Psychtherapie) der B.P. immer noch das Bild des Ausagierens anhafte, insbesondere von Gefühlen und Sexualität. Hier geht es also sowohl um das Konzept der Abstinenz und um Fragen des Agierens und Ausagierens in der Gruppenpsychotherapie, als auch um den Umgang mit der Gegenübertragung des Therapeuten, sowie um ethische Fragen insbesonders bei Körpertherapien … weiterlesen